Diese Geschichte spielt im Zweiten Weltkrieg. Eine schmale Brücke, die über eine Schlucht zwischen Deutschland und der Schweiz führte, wurde von einem deutschen Posten bewacht. Er hatte den Befehl, jeden zu erschießen, der versuchte, über die Brücke zu entkommen, und jeden zurückzuschicken, der die Brücke ohne Passierschein überqueren wollte. Der Posten befand sich auf deutscher Seite in einem Wachhäuschen, aus dem er alle drei Minuten herauskam, um die Brücke zu kontrollieren. Eine Frau, die unbedingt aus Deutschland fliehen musste, aber keinen Passierschein bekommen konnte, hatte sich in der Nähe der Brücke versteckt. Sie wusste, dass sie sich an dem Posten vorbeischleichen konnte, während er sich in dem Wachhäuschen aufhielt, doch es dauerte zwischen fünf und sechs Minuten, die Brücke zu überqueren. Da es weder auf noch unter der Brücke eine Möglichkeit gab, sich zu verstecken, wäre es dem Posten ein Leichtes, sie zu erschießen, wenn er sie bei dem Versuch, in die Schweiz zu entkommen, auf der Brücke entdeckte. Wie hat sie es dennoch geschafft, über die Brücke zu fliehen?
Die Frau wartet, bis der Posten in seinem Wachhäuschen war. Dann schlich sie sich auf die Brücke und ging etwa zwei Minuten lang in Richtung Schweizer Grenze. Danach machte sie kehrt und ging zurück. Als der Posten wieder aus seinem Häuschen trat, sah er die Frau kommen. Als sie das Ende der Brücke erreicht hatte, überprüfte er ihre Papiere und schickte sie, da sie keinen Passierschein für die deutsche Grenze besaß, zurück in die Schweiz.