Ein Mann kam auf seinen Reisen in eine Kleinstadt, in der er nie zuvor gewesen war und niemanden kannte. Da er sich gerne die Haare schneiden lassen wollte, hielt er nach einem Frisiersalon Ausschau. Die beiden einzigen Geschäfte dieser Art lagen nicht weit voneinander entfernt an der Hauptstraße. Der Fremde sah sich die beiden Geschäfte lange und aufmerksam an. Das eine war sehr sauber und ordentlich. Der ganze Laden machte einen tadellosen Eindruck. Der Friseur fegte eben einige Haare zusammen und wartete auf seinen nächsten Kunden. Der andere Salon war das krasse Gegenteil. Er sah ziemlich unordentlich und baufällig aus. Drinnen lümmelte der zerzauste Besitzer des Ladens in einem Stuhl und wartete auf sein nächstes Opfer. Die Preise waren in beiden Geschäften gleich. Nach sorgfältiger Überlegung beschloss der Reisende, zu dem unordentlich aussehenden Friseur zu gehen. Warum?
Aus der Tatsache, dass es in diesem Ort nur zwei Friseure gibt, zog der Durchreisende den folgerichtigen Schluss, dass sie sich gegenseitig die Haare schneiden würden. Also war der geschniegelte Friseur für das zerzauste Aussehen des anderen verantwortlich und umgekehrt. Deshalb wusste der Fremde, bei wem er den besseren Haarschnitt bekommen würde.